Husten, Fieber, Halsschmerzen. Das sind die Symptome des Coronavirus, die wir mittlerweile alle kennen. Doch immer mehr hört man auch von Erkrankten, die plötzlich ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlieren. Zu ihnen gehört Andrea Fischli Roth.

Fischli Roth hat das Lungenvirus Covid-19 überstanden – aber schmeckt seither nichts mehr. In der gestrigen SRF-«Puls»-Sendung erklärt sie, normalerweise esse sie Zwiebeln nur, wenn sie gekocht in einer Sauce seien. Umso mehr erstaunt es daher, dass sie sich daraufhin einen Löffel mit rohen Zwiebeln in den Mund steckt.

«Es ist immer noch zum Aushalten», sagt sie. «Das Scharfe, Eklige ist zwar da. Aber fein und ich kann es problemlos essen.»

Bei Coronavirus heftiger als bei normaler Erkältung

Es sei anders, als bei einer normalen Erkältung, so Fischli Roth. «Man hat ja immer wieder eine verstopfte Nase und schmeckt nichts. Aber das ist ein Dreck dagegen! Bei dem, was ich jetzt hatte, da war wirklich die komplette Empfindung weg!»

Damit ist sie eben längst nicht die einzige. Das Coronavirus kann Geruchs- und Geschmacksnerven beeinträchtigen. Seit einer halben Woche führt das Bundesamt für Gesundheit BAG dies auch unter seinen auf der Website aufgeschalteten Krankheitssymptomen auf.

HNO-Ärztin Antje Welge-Lüssen arbeitet am Universitätsspital Basel. Sie sagt zu «Puls»: «Es ist sehr wichtig, dass diese Information gestreut wird. Somit sehen Betroffene einen akuten Riechverlust als mögliches Zeichen einer Infektion. Dann können sie sich isolieren

Warum genau der Geschmackssinn beim Coronavirus genau in Mitleidenschaft gezogen wird, weiss man noch nicht, hat aber einen Erklärungsansatz. Durch die Nasengänge gelangen beim Einatmen Duftmoleküle bis zur Nasendecke.

Dort befinden sich zehn Millionen Riechzellen mit Riechhärchen. Diese fangen die Duftinformationen auf und leiten sie ans Gehirn weiter. Somit wissen wir, was wir riechen.

Die Riechhärchen fangen die Duftinformationen auf und leiten sie ans Gehirn weiter. So wissen wir, was wir riechen. – Screenshot SRF

Bei einigen Covid-19-Patienten können die Coronaviren bis in den Riechkolben gelangen. Dann entzünden sich die Riechnerven. Das Geruchssignal kann nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet werden.

Wenn die Coronaviren bis in den Riechkolben gelangen, entzünden sich die Riechnerven. Das Geruchssignal kann dann nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet werden. – Screenshot SRF

Immerhin: Meistens gehen diese Riechstörungen nach dem Abklingen der Corona-Symptome wieder weg.

Quelle: www.nau.ch