Essen, ein Spiel ohne Grenzen

Viele Mütter möchten trotz Stress und Hektik ein „gesundes Essen“ auf den Tisch bringen Sie verzweifeln bald, wenn ihre Kinder keinerlei Begeisterung für das Gekochte entwickeln und genervt die Zeit am Esstisch aussitzen.

Was macht die Ernährungserziehung heute so schwierig?

Früher war der Hunger auf der Seite der Eltern. Unser Wohlstand bringt nun ganz andere Probleme mit sich. Nach dem Motto „Pudding schmeckt einfach besser als Reis“ haben Kinder und Eltern heute die Qual der Wahl aus dem umfangreichen Nahrungsmittelangebot eine vielseitige und ausgewogene Ernährung zusammenzustellen und nicht immer nur dieselben Lieblingsspeisen zu essen.

Die häufigsten Konflikte bei Tisch

Viele Eltern stehen vor dem Problem, dass ihre Kinder immer das gleiche Essen möchten, das Essen verweigern, beim Essen trödeln oder bei Tisch zappeln. Der Esstisch kann schnell zum Kampfplatz werden, wenn die Vorstellungen der Eltern und Kinder über die Gestaltung und
den Ablauf der Mahlzeiten sehr unterschiedlich sind. Die Ursachen sind vielfältig und unterscheiden sich in den verschiedenen Altersklassen erheblich. Während der Säugling das Köpfchen abdreht, wenn die Mutter mit dem Breilöffel kommt, matscht der Zweijährige mit den Fingern im Gemüse herum. Schulkinder sitzen mit dem Gameboy zappelnd vor dem Mittagessen, die größeren Schwestern hingegen sind vom „Schlankheitswahn“ gepackt und verweigern unter Umständen jegliche Nahrungszufuhr. Die verunsicherten Eltern besuchen häufig und mit gutem Grund den Arzt auf und frage nach Lösungsansätzen für diese Probleme.

Ursachen für die Probleme bei Tisch

Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Kind nicht essen kann oder möchte. Bevor psychologische Aspekte in Betracht gezogen werden, sollte abgeklärt werden, ob nicht körperliche Ursache wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien oder körperliche Fehlbildung für eine Verweigerung der Nahrungszufuhr verantwortlich sind.
Der Geschmack eines jeden Kindes verändert sich im Verlauf der ersten Lebensjahre. Deshalb mögen Kinder manchmal solche Speisen nicht, die noch vor Wochen geschmeckt haben. Mangelnder Hunger oder eine angespannte Atmosphäre bei Tisch können weitere Ursachen für eine verringerte Nahrungsaufnahme sein.
Wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, wünschen sich 62 % der Kinder viele gemeinsame Mahlzeiten in der Familie. Eine positive Essatmosphäre ist eine notwendige Voraussetzung für Freude und Spaß am Essen. Leider werden viele Kinder und Jugendliche am Tisch häufig gemaßregelt, dass Ihnen der Appetit förmlich vergeht. Die in Tab. 1 aufgeführten Anregungen werden Ihnen helfen, kritische Situationen bei Tisch besser zu bewältigen.

Probleme und Lösungsmöglichkeiten bei Tisch

Problem Lösungsmöglichkeiten
Das Kind will nicht zum Essen kommen – es ist bedürfsmäßig nicht auf essen eingestellt, weil es in Gedanken „woanders“ ist. Bereiten sie das Kind einige Minuten vor Beginn einer Mahlzeit vor: „In fünf Minuten gibt es Essen!“
Das Kind hat um die Mittagszeit, d.h. nach der Schule keinen Hunger. Klären sie, ob nach der Schule das Pausenbrot oder etwas Süßes auf dem Heimweg gegessen wurde.
Das Kind findet keine Ruhe beim Essen oder hat häufig keinen Appetit. Meiden sie Hektik, Unruhe oder Streit bei Tisch. Legen sie den Hörer neben das Telefon und essen sie nie bei laufendem Fernseher.
Das Kind ist sehr unruhig und zappelt bei Tisch. Besonders nach dem Stillsitzen in der Schule widerspricht es dem Bewegungsdrang des Kindes am Tisch still zu sitzen. Lassen sie ihr Kind nach der Schule noch etwas im Freien spielen, bevor gegessen wird.
Das Kind will nicht frühstücken. Versuchen sie es mit mindestens 15min Zeit und Ruhe für ein gemeinsames Frühstück in der Familie.
Das Kind isst ständig zwischendurch. Überprüfen sie, ob das Kind aus Langeweile oder Frust isst. Sind die Mengen, die zu den Hauptmahlzeiten gegessen werden, nicht ausreichend?
Das Kind isst nur eine Sorte Gemüse. Versuchen sie ungeliebte Gemüsesorten fein püriert in Kartoffelpuffer, Suppen oder Aufläufe zu mogeln.
Das Kind will immer nur Nudeln mit einer Soße, Pommes, Bratwurst oder Pizza. Stellen sie gemeinsam einen Speiseplan auf und berücksichtigen sie die Wünsche der Kinder.

Machtkampf und Befehle

Essen mit besonders dann zu einem Machtkampf, wenn die Eltern versuchen bei Tisch erzieherisch tätig zu werden. Befehle wie „der Teller wird leer gegessen“ oder „was auf den Tisch kommt, wird gegessen“ hört man noch in vielen Familien. Eltern sollten nicht zu viel Tamtam ums Essen machen, da sie ihren Kindern sonst ein wunderbares Druckmittel an die Hand geben. Aus Sicht von Psychologen und Verhaltenswissenschaftlern ist es nicht erforderlich, am Esstisch zu erziehen. Kinder lernen das Essen genau wie ihre Muttersprache – Schritt für Schritt. Eltern können jedoch durch falsch vorgelegtes Verhalten ihren Kindern regelrecht den Appetit verderben.

Ansätze zur Lösung für Konflikte bei Tisch

1. Viele gemeinsame Mahlzeiten mit Eltern, die ein gutes Vorbild abgeben, fördern ein entspanntes Zusammensein bei Tisch.

2. Problemdiskussionen sind während des Essens nicht angebracht, da sie die Essatmosphäre zerstören können,

3. Eltern und Erzieher sollten viel Toleranz bei Tisch zeigen und nicht zu häufig erzieherisch tätig werden.

4.Wer Kinder beim Kochen und Einkaufen integriert, fördert eine positive Einstellung zu Nahrungsmittel und zum Essen.

5.Kinder brauchen bei allen Mahlzeiten viel Zeit und Ruhe.

6.Wer eigene Essprobleme auf Kinder überträgt, kann zur Entstehung von Essstörungen beitragen.

Autorin: Dr. oec. Troph. Claudia Laupert-Deick, Bonn
Quelle : CMA Bonn

Hilfe, ich suche einen Kinderarzt !!! Nehmen Sie noch neue Patienten auf ??

Diese Hilferufe erreichen uns mehrmals täglich am Telefon. Und wir müssen leider immer öfters auch akut kranke Patienten ablehnen. Die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung ist 30 Jahre alt. Seitdem hat sich Einiges in der Medizin geändert, und die Einwohnerzahlen gerade auf dem Land haben stark zugenommen. Aber der Bedarf an Kinderärzten wird nicht an die geänderten Bedingungen angepasst. Wie dramatisch die Situation derzeit ist, verdeutlicht ein aktueller Beitrag des SWR-Fernsehens.

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5Mzg2Mzg/

Umso ärgerlicher ist es für uns, wenn vereinbarte Termine zB. für Vorsorgen oder Impfungen ohne vorherige telefonische Absage einfach nicht wahrgenommen werden. Da dies in der letzten Zeit leider immer häufiger vorkommt, sehen wir uns zu folgender Regelung gezwungen:

Wenn ein Termin zum zweiten Mal ohne vorherige telefonische Absage nicht wahrgenommen wird, ist bei Vergabe eines weiteren Termines ein Pfand in Höhe von 30€ in der Praxis zu hinterlegen.

Wir hoffen durch diese Maßnahme die Sprechzeiten optimaler nutzen zu können, um auch für ihr krankes Kind so schnell wie möglich dasein zu können.

Praxisteam Dr Büttner